Ein schöner Campingplatz
Weil Luis seinen Geburtstag, wie im letzten Jahr, wieder auf einem Campingplatz feiern möchte, finden wir noch einen Platz in Almuñécar. Der Camping Tropical wird von einer supernetten spanisch-deutschen Familie geführt. Das ist ein Campingplatz nach unserem Geschmack! Viel Natur, ein Aufenthaltsraum mit Büchern, Spielen, Tischtennisplatte, Kicker… Die Bar darf im Winter als Küche benutzt werden, es gibt einen kleinen Spielplatz dort und, für Luis das Beste, ein Trampolin. Da macht es ihm auch nicht so viel aus, das der Strand weiter entfernt ist.
Da das Wetter gerade sehr regnerisch ist und es nicht danach aussieht, dass es in der nächsten Zeit besser wird, sind wir auch sehr froh, hier gelandet zu sein. Denn ohne Auslauf ist es in unserem Wohnmobil zu viert doch recht eng. Wir verbringen hier tolle Tage und verlängern sogar unseren Aufenthalt. Trotz des vielen Regens gibt es immer wieder sonnige Tage.
Luis‘ Geburtstag
Luis‘ Geburtstag feiern wie hauptsächlich draußen, denn genau an diesem Tag regnet es mal nicht und es ist herrlicher Sonnenschein. Gleich in der Früh, wir liegen noch faul in den Betten herum, kommen Lucas und Felix, die Kinder der Betreiber, zu uns mit vielen Geschenken für Luis im Gepäck. Es sind richtig persönliche Geschenke dabei, Bücher und Spiele und Luis freut sich sehr. Er hat sich einen Drachenkuchen zum Geburtstag gewünscht nach der gleichen Art wie zu seinem letzten Geburtstag den Schlangenkuchen.
Wir haben einen Hund 🙂
Die Kinder spielen viel zusammen und Luis nimmt mit den Kindern der Betreiber am Englisch Unterricht teil. Rex, der Hund der Familie, kommt uns regelmäßig besuchen und schläft auch des Öfteren bei uns im Wohnmobil. Wie selbstverständlich kommt er am späten Abend zu uns, bellt, bis man die Tür öffnet, hüpft zu uns hinein, legt sich auf „seinen“ Platz, lässt sich streicheln und schläft ein. Wir sind ganz verliebt in diesen auf seine ganz eigene Art eigenwilligen und sehr freundlichen Hund!
Bei einem gemeinsamen Spaziergang bewundern alle den Fluss „Rio Verde“, der seit vielen, vielen Jahren kein Wasser mehr hatte, jetzt durch den vielen Regen fließt es. Auf dem Campingplatz wachsen außerdem Avocadobäume und wir sammeln eifrig Avocados. Die sind so lecker!
Wir lernen wieder einige Leute kennen
Wir lernen einige Leute kennen, z.B. Bertrand aus Frankreich, der viele Jahre seiner Kindheit in Marokko verbracht hat und auch sonst viel herumgekommen ist. Er ernährt sich ausschließlich von Rohkost, unverarbeitet, so wie es wächst. Ein spanisch-mexikanisches Paar, das in einem Auto lebt und hier in der Region ihren selbst angefertigten Schmuck auf Märkten verkauft. Eine spanische Mutter mit Kind, die nach Möglichkeiten sucht, ihr Kind zu Hause, oder zumindest nicht an einer Regeschule, lernen zu lassen.
Hier fangen wir auch an, Netzwerke zu suchen, denn ein Ziel unserer Reise war bisher Málaga, in der Hoffnung, auf andere Familien zu treffen. Im letzten Jahr hatten wir nicht so sehr den Drang uns zu vernetzen, da war uns die Familienzeit, nach den ganzen vorherigen Strapazen und Ereignissen, wichtiger. Wir hatten auch keine Kraft, uns um neue Kommunikationskanäle zu kümmern. Dieses Jahr ist es anders, wir freuen uns richtig darauf, uns mit anderen reisenden Familien zu treffen und uns auszutauschen.
Wir erfahren, dass sich hier in der Umgebung einige freilernende und reisende Familien aufhalten. Ganz in der Nähe gibt es sogar ein wöchentliches Treffen, das wir besuchen wollen. Wir bekommen Kontakt zu Stefanie Mohsennia, die ihren mittlerweile erwachsenen Sohn überwiegend freilernend aufwachsen lies und hier auch gerade in der Nähe ist. Sie hat ja zum Thema Freilernen schon sehr viel Erfahrungen, hat schon Bücher und Texte dazu verfasst und übersetzt, ist mit im Organisationsteam des Schulfreifestivals in Deutschland, betreut in der Fernschule Clonlara Familien und noch vieles mehr.
Eduards Geburtstag
Auf unserem nächsten Stopp in Torrox steht auch eine weitere deutsche Freilerner-Familie mit zwei Kindern. Trotz des schon länger anhaltenden regnerischen Wetters kommt ab und zu noch die Sonne raus, dann ist es gleich richtig warm. An Eduards Geburtstag essen wir im Sonnenschein gemütlich einen Apfelkuchen nach diesem Rezept und lassen es uns gut gehen. Abends gehen wir zusammen mit der anderen Familie in eine Pizzaria und da wir in Spanien sind und es hier wesentlich kinderfreundlicher zugeht als in Deutschland, können die Bedienung und der Koch über unsere barfußlaufenden, ständig heraus und herein rennenden Kinder nur lachen.
Die nächsten Tage spielen die Kinder viel am und im Fluss, der auch gerade aufgrund des vielen Regens in der letzten Zeit Wasser hat. Sie bauen Hütten aus Schilfrohr, erkunden die Gegend, sägen und bohren, sehen sich Filme zusammen an oder zocken. Insgesamt bleiben wir hier eine Weile, man kann hier gut stehen, ist gleich am Meer, zum Einkaufen ist es nicht weit. Außerdem wollen wir die wöchentlichen Treffen der Facebook-Gruppe Worldschooling Andalusia in La Herradura noch einige Male besuchen.
Nochmal Camping Tropical
Weil es den Kindern so gut gefallen hat und wir uns außerdem noch ein Buch ausgeliehen haben, das wir zurück bringen müssen, geht es noch einmal nach Almuñécar auf den Campingplatz. Die Kinder freuen sich total auf ein Wiedersehen und auch der Hund Rex begrüßt uns stürmisch. Wir dürfen sogar an einem gemeinsamen Mittagessen am spanischen Vatertag teilnehmen. Wieder lernen wir neue Leute kennen, für die Kinder wird es immer selbstverständlicher, dass andere Sprachen gesprochen werden. Immer wieder fragen sie nach, wie dieses oder jenes auf spanisch oder auf englisch heißt. Zweimal frühstückt sogar ein spanischer Junge mit uns, man kann sich auch ohne viel Worte gut verständigen.