Doñana

Weil wir schon lange auf ein Paket warten, das bis zum Schluss unseres Aufenthaltes in Playa la Bota noch nicht den Weg zu uns gefunden hatte, verbringen wir noch die Zeit ganz in der Nähe, in Punta Umbría, auf einem Parkplatz. Zum Strand und zum Wasser ist es nicht weit, die Kinder „angeln“ viel, wir finden noch mehr und noch interessantere Muscheln,machen noch einige Strandspaziergänge und sehen jeden Tag nach, wo sich unser Paket befindet. Danach übernachten wir bei Cuesta Manelí auf einem riesigen Parkplatz. Da ein Gewitter vorausgesagt wurde will Luis unbedingt einen Teller mit Äpfel, Nüssen und Rosinen haben. Wir haben das früher mal zufällig bei einem Gewitter gemacht und seitdem gehört das für Luis bei jedem Gewitter dazu. Leider regnet es „nur“, den Teller gibt es aber in etwas abgewandelter Form trotzdem. Am nächsten Tag spazieren wir durch die Dünen zur Steilküste. Rosmarin wächst überall in großen Büschen. Der Strand selber ist leider total vermüllt, vieles landet hier, weil es vom Meer angespült wird. Das Wetter ist ähnlich dem April Wetter in Deutschland (außer Schnee). So passiert es auch, dass wir in einen Regen mit starken Windböen kommen und Bela schrecklich friert, weil er einfach seine Jacke nicht anziehen will. Glücklicherweise kommt kurz danach wieder die Sonne heraus und wir können auf dem Knüppeldamm etwas picknicken. Auf dem Parkplatz machen die Kinder aus allen möglichen Ästen und Zweigen einen Feuerplatz.

Kein Gewitter – dafür einen Regenbogen.
Luis hat einen „Gewitterteller“ angerichtet. Das Gewitter kam erst nachts.

Es war sehr schwierig, ein Foto ohne Müll zu erstellen.

 

Bevor wir in Matalascañas auf einem Stellplatz direkt am Strand übernachten, machen wir noch einen Abstecher zum Torre de la Higuera. Bei einem Erdbeben in Lissabon im Jahr 1755 stürzte er ein, jetzt sieht man noch die Fundamente aus dem Wasser heraus ragen.

Torre de la Higuera in Matalascañas.

Elf Wachtürme gab es in der Gegend einmal, die einst zum Schutz gegen Piratenangriffe gebaut wurden, ein paar andere kann man sich auch noch ansehen, aber einen so langen Spaziergang können wir Bela im Moment noch nicht zumuten. Sehr abwechslungsreich sind in Matalascañas auch die Figuren im Kreisverkehr. Weil Bela auf der Hinfahrt zum Torre de la Higuera geschlafen hat, müssen wir die gleiche Strecke wegen den interessanten Figuren nochmal fahren.

Auch er blickt auf den Turm.
Ein Wegweiser zum Meer – von Luis gebaut und angebracht.

 

Am nächsten Tag fahren wir nach Acebuche, was auf deutsch Olivenbaum bedeutet, um eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet des Nationalparks Doñana zu machen. Zuvor treffen wir noch den Engländer, der schon in Punta Umbría neben uns übernachtet hat. Wir sehen nicht ganz so viele Tiere wie erhofft und einige Teile des Parks sind wegen Reparaturarbeiten gesperrt, aber es ist eine sehr schöne und ruhige Wanderung. Eine Mitarbeiterin des Parks zeigt den Kindern noch das Kaminzimmer nebenan, weil beide natürlich mal wieder Stöcke gesammelt haben. Sie wollen aber kein Feuerholz aus ihren Stöcken machen, so muss die Mitarbeiterin selbst sammeln gehen. Sie gibt uns noch einige Tipps für die Gegend und unsere Weiterfahrt.

 

Am Abend fahren wir nach El Rocío weiter. Die kleine Stadt, mit laut Reiseführer 1200 Einwohnern, ist ein Wallfahrtsort, zu dem jedes Jahr an Pfingsten ca. eine Million Pilger anreisen, teilweise mit dem Pferd. El Rocío hat kaum asphaltierte Straßen, die meisten Straßen sind sandig, weshalb es uns unmöglich ist, mit unserem Wohnmobil den anvisierten Stellplatz anzufahren. Wir finden dann per Zufall einen Stellplatz auf einem Privatgrundstück.
Die Einwohner sind entweder mit Autos mit Vierradantrieb unterwegs oder mit Kutschen oder zu Pferd. Man fühlt sich hier ein wenig wie in einem Wild-West-Film. Jetzt am Wochenende ist hier viel los und Eduard hat Lust, noch einen Abendspaziergang durch den Ort zu machen, dem Treiben zuzusehen und eine Bar zu besuchen. Da Luis nicht mit will, bleibe ich mit ihm im Wohnmobil, aber Bela will unbedingt mit Eduard mit. Die beiden haben dann noch in einer Bar gegessen und getrunken.

Der Ort selber grenzt ebenfalls an der Donaña und wir können wieder Flamingos, etliche Wasservögel und Pferde beobachten. Immer wieder sind wir beeindruckt von dem Treiben hier und den vielen „Cowboys“ und „Cowgirls“. Auf der Fahrt nach Sevilla können wir dann noch einige Autos sehen, die bestimmt aus El Rocío kommen, denn sie haben Anhänger mit Kutschen oder mit Pferden.

Im Park neben unserem Stellplatz wachsen viele Korkeichen.
Von unserem Alkoven aus können wir am Morgen den Sonnenaufgang beobachten.
Das Auto transportiert eine Pferdekutsche – als Anhänger.

Ermita del Rocío
Die Jungfrau von El Rocío.
Überall sieht man Pferde.

 

Der jüngste Reiter ist drei Jahre alt!

Mit dem Quad kommt man hier auch gut voran. Daneben wird die Straße begradigt.
Helmpflicht!
Freilebendes Pferd in der Donaña.