Wie geht es weiter?

Die letzten Monate haben wir in Deutschland verbracht. Wir haben Familie und Freunde besucht, viele schöne Stunden erlebt, aber uns auch viele Gedanken gemacht. Zum Beispiel, wie wir die Einrichtung unseres Wohnmobils optimieren können, um darin weiterhin Reisen zu können. Wir haben nämlich schon auf unserer Rückfahrt aus Portugal beschlossen, dass wir weiterhin im Wohnmobil wohnen wollen.

Unser Gefühl, dass wir uns im Moment nicht vorstellen können, wieder in eine Wohnung zu ziehen, hat sich mehr und mehr bestätigt, als wir bei den ersten Freunden zu Besuch waren. Nicht falsch verstehen, wir waren sehr gerne bei euch und hatten eine tolle Zeit! Aber die Straßen, Haus an Haus, das fühlte sich irgendwie nicht mehr so frei an. Diese Freiheit, unsere „Wohnung“ dort hinzustellen, wo es uns gefällt und wenn es uns nicht gefällt, einfach einen anderen Ort zu wählen, hätten wir an einer festen Wohnung nicht mehr. Wir haben so auch Freunde besuchen können, die wir schon lange nicht mehr gesehen haben und wir haben so viele tolle Leute kennengelernt!

Natürlich kann man auch Leute kennenlernen, wenn man einen festen Wohnsitz hat und der hat auch einige andere Vorteile, das ist uns bewusst. Aber für uns überwiegen eben gerade die Vorteile, im Wohnmobil zu leben. Viele Fragen werden uns in diesem Zusammenhang gestellt. Oft gehörte Fragen, wenn wir jemanden diesen Entschluss mitteilen, könnt ihr hier nachlesen.

Jetzt könnt ihr noch den letzten Teil unserer Auszeit im Süden nachlesen:

Unser erster Halt in Deutschland ist Langenargen am Bodensee, dort haben wir einen privaten Stellplatz direkt bei Freunden, einer unserer Lieblingsstellplätze 🙂 . Charlotte zeigt Luis und Bela die Meerschweinchen, am nächsten Tag hilft Bela Georg beim Pizza backen. Wie beim letzten Besuch machen wir auch dieses Mal wieder einen kleinen Nachtspaziergang mit Fackeln. Fabian und unsere Kinder spielen viel mit Legos, „zocken“ zusammen und natürlich gehen wir auch zum Malereck, einem Badestrand am Bodensee. Dort versucht sich Eduard im Stand Up Paddling und wir feiern Utes Geburtstag.

Bela hilft beim Pizza backen.
Schloss Montfort in Langenargen.
Luis beim Steinturm bauen.
Bela beim „Angeln“.
Eine Kinder Regatta.
Zeppelin.
Stand-Up-Paddling.

 

Schon lange geplant haben wir für die Rückfahrt einen Stopp in Füssen/Schwangau. Ich gehe dort nämlich einen ganzen Tag in die Königliche Kristall Therme, während Eduard den Tag mit den Kindern verbringt.

Forggensee.
Luis und Bela am Forggensee.

 

Weil wir in der Nähe sind, besuchen wir noch spontan Freunde in Marktoberdorf. Die Kinder verstehen sich prächtig, wir radeln zu einem Biergarten, feiern Christians Geburtstag und verbringen noch einige Stunden in einem Freibad. Im Garten ist ein Trampolin aufgebaut und besonders Luis freut sich riesig, denn das letzte Trampolin war in Moncarapacho, in der Nähe von Olhão, dort hat es ja leider mit einem längeren Aufenthalt nicht geklappt. Außerdem darf Luis mit den größeren Kindern in den Wald fahren, die dort ein Lager gebaut haben. Das ist Abenteuer pur! Ganz zufällig findet auch ein Mittelaltermarkt statt, den wir besuchen.

Ritterkampf auf dem Mittelaltermarkt.
Riesenseifenblasen auf dem Mittelaltermarkt.

 

Weil es die nächsten Tage heiß bleiben soll, fahren wir nach Dießen am Ammersee. Kurz nach der Ankunft schlendern wir noch durch den Töpfermarkt, der am Wochenende dort stattgefunden hat. Jetzt werden die Sachen alle eingepackt, aber besonders Luis ist beeindruckt von den Werken, die hier geschaffen wurden. Am nächsten Tag unterhalten wir uns mit unseren Wohnmobilnachbarn und der Mann erzählt uns von seinen vielen früheren Reisen mit seinem Bulli nach Portugal. Er war begeisteter Surfer und will viel darüber wissen, wie es jetzt in Portugal ist. Sehnsüchtig erklärt er uns, dass er da unbedingt mal wieder hin will. Gegen Mittag treffen wir die Großeltern der Kinder und wir gehen gemeinsam in ein See-Schwimmbad in der Nähe. Der Ammersee ist um einiges wärmer als der Bodensee und wir genießen es Baden zu gehen.

Ammersee.

 

Auch am nächsten Tag besuchen wir noch ein See-Schwimmbad im nächsten Ort, bevor wir nach Weilheim weiterfahren. Dort gibt es einen Stellplatz mit Stromanschluss. Hier tummeln sich so einige Wohnmobile, deren Inhaber darin leben, unser Rentnernachbar beispielsweise. In einem großen Bus, das zu einem Wohnmobil umgebaut wurde, lebt ein Münchner Paar, das mal hier, mal dort steht und das unter der Woche jeden Tag zur Arbeit geht. Wir machen einen kleinen Ausflug zur Ammer, hier finden gerade Abi-Feiern statt. Beim Einkaufen gibt es eine riesige Packung Straßenmalkreide im Angebot und die Kinder verschönern unseren Stellplatz damit.

Weilheim.
Weilheim.

 

Weil es immer noch so heiß ist und wir das schöne Wetter ausnutzen wollen, steuern wir einen einfachen, kostenlosen Stellplatz in Maisach an, direkt an einem Freibad. Am nächsten Tag treffen wir uns mit der Tante der Kinder und gehen zusammen ins Freibad. Wir genießen die Sonne, das kühle Nass und außerdem gibt es im Freibad eine Bücher-Telefonzelle. Dort kann man sich Bücher ausleihen und sie sogar mit nach Hause zum Fertiglesen nehmen, wird aber gebeten, sie wieder hierher oder in der Bibliothek abzugeben. Das ist echt eine tolle Idee!
Direkt an unserem Stellplatz ist auch ein öffentliches Fußballfeld und unsere Kinder sitzen dort oft und sehen Leuten beim Spielen oder trainieren zu.

Direkt am Stellplatz befindet sich ein Fußballfeld.
Wir werden beobachtet…

 

Danach geht es nach Fürstenfeldbruck zu einem Stellplatz an der Amperoase, der uns empfohlen wurde. Das besondere an diesem Stellplatz ist, das es hier für die Stellplatzgebühr, Strom und Wasser eine Kasse des Vertrauens gibt. Der nächste Tag soll sehr regnerisch werden, daher planen wir einen Besuch im Schwimmbad Amperoase. Um uns über die Preise zu informieren und vor allem, um uns etwas die Beine zu vertreten, gehe ich mit den Kindern zum Schwimmbad. Dort hören wir eine Mitarbeitern auf jemanden beruhigend einreden und dass sie schon die Feuerwehr gerufen hat. Wir bekommen mit, dass der Aufzug stecken geblieben ist. Die Leute können sich nach einiger Zeit selbst befreien und werden von den Mitarbeitern mit kühlen Getränken versorgt, da es in dem Aufzug ziemlich warm war. Die Feuerwehr kam aber trotzdem und Bela hat sich gefreut, wieder echte Feuerwehrmänner und ein Feuerwehrauto aus der Nähe zu sehen. Ganz beeindruckt war er, als ein Feuerwehrmann von außen den Fahrer winkend eingewiesen hat. „So wie du das immer mit unserem Womo machst, Mama!“

Begrüßung am Stellplatz der Amperoase.
Kloster Fürstenfeldbruck.
Dieses Fahrzeug gehört wohl einem Slayer-Fan. 666.
Kunst in Fürstenfeldbruck.
Verabschiedung am Stellplatz der Amperoase.

 

Weiterhin sonnig und warm soll es bleiben, da bietet sich noch einmal ein See an. Wir fahren nach Augsburg zum Kuhsee, dort gibt es einen riesigen Parkplatz. Leider werde ich krank und kann nicht baden gehen, aber die Kinder haben ihren Spaß. Wir besuchen den Hochablass und in den Straßen scheint es gerade einen Sperrmülltag zu geben. Da gibt es viele interessante Dinge zu sehen, die die Kinder noch gut gebrauchen könnten und niemals wegschmeißen würden. 🙂

Kuhsee in Augsburg.
Am Hochablass.
Am Hochablass.

 

Am Nachmittag besuchen wir den Opa der Kinder. Wir sitzen im Garten, streicheln den Hund, beobachten und füttern die Hühner und die Enten, ein entspannter Nachmittag. Luis ist Feuer und Flamme, weil er ein Baumhaus bauen will und Bela sucht den kleinen Traktor, den er vom letzten Besuch vor sieben Monaten noch in Erinnerung hat. Wir finden ihn, aber es fällt im schwer, auf dem unebenen Boden damit voranzukommen.

Die Kinder haben viel Spaß in Opas „Hühnergarten“.

 

Am Abend fahren wir Einkaufen, bewundern vom Parkplatz aus einen Regenbogen und fahren weiter zu einer Freundin. Eigentlich sind wir erst für den nächsten Tag verabredet, aber als sie unser Wohnmobil sieht, kommt sie spontan noch bei uns vorbei. Eva will viel über unsere Reise wissen und Luis schenkt ihr ein Stück Muschelkalk aus Portugal. Zuvor haben die Kinder und ich noch eine richtig nette Begegnung. Wir parken an einer Straße und aus dem Haus gegenüber spricht uns eine Frau an, ob wir hier übernachten wollen. Sie meint, das sei überhaupt kein Problem, sie und ihr Mann haben auch ein Wohnmobil und sie fordert uns herzlich auf, bei ihr vorbei zu kommen, wenn wir irgendetwas benötigen, beispielsweise Wasser.

Luis klettert über die Einkaufswägen.
Ein Regenbogen.

 

Wir genießen noch die Zeit bei unserer Freundin, kochen und essen zusammen, quatschen viel, gehen in den Kräutergarten und in den Wald.

In Evas Garten.
In Evas Garten.

 

Anschließend fahren wir zu den Großeltern der Kinder, der Opa feiert bald ein großes Geburtstagsfest. Hier begann unsere Auszeit im letzten Herbst und hier sollte sie vorerst enden.