Wir sind schon am 07.12.2016 in Spanien angekommen. Unser erster Stellplatz in Hondarribia (baskisch)/Fuenterrabía (spanisch) ist direkt an einem Parkplatz am Strand. Offiziell ist das zwar nur ein normaler Parkplatz, aber es sind bestimmt noch dreißig weitere Wohnmobile dort. Wenn man alles abdunkelt und so tut, als ob man nur parkt, wird es hier wohl geduldet zu übernachten. Dementsprechend ruhig ist es auch auf dem Parkplatz. Am nächsten Morgen allerdings kommt Leben auf: Die Wohnmobiltüren und -fenster werden geöffnet und die Leute kommen heraus. Am Strand ist es uns dann so warm, dass wir Rock und kurze Hosen heraus kramen. Einige Leute gehen sogar Baden, wir begnügen uns mit Sandburgen bauen und spazieren gehen.
Obwohl der Stellplatz uns sehr gut gefällt, beschließen wir, weiter zu fahren, da wir ja weiter in den Süden wollen. Wir stellen fest, dass wir in Frankreich mit Stellplätzen sehr verwöhnt wurden, denn dort führten uns in jedem Ort genügend Beschilderungen auf die jeweiligen Wohnmobilstellplätze. Hier in Spanien müssen wir ganz schön suchen. Oft müssen wir wieder weiter fahren, weil es den Stellplatz nicht mehr gibt oder wir die bergigen engen Orte nicht anfahren wollen. Hinweisschilder gibt es kaum und die meisten Stellplätze sind nicht wirklich schön. Und von einem Stromanschluss können wir meist nur träumen. Dementsprechend anstrengend waren dann auch die letzten Tage für uns.
In Berriatua bleiben wir an einem Parkplatz stehen, weil es schon sehr spät ist und wir einfach nicht mehr weiter fahren und weiter nach an einem Stellplatz suchen wollen. Und zufällig ist es dann sogar ein offizieller Wohnmobilstellplatz, ganz versteckt gekennzeichnet.
Am nächsten Tag machen wir einen kleinen Spaziergang und entdecken einen schönen großen Spielplatz, direkt in der Sonne. Im Sommer wäre für uns ein Aufenthalt dort unmöglich gewesen, aber jetzt ist es angenehm warm.
In Bermeo gibt es einige wenige Stellplätze auf einem öffentlichen Parkplatz. Hier ist das Meer zwar nicht weit weg, allerdings gibt es hier keinen Strand, sondern nur hohe Klippen. Wir finden zwar eine minikleine Bucht, als uns dann aber eine große Welle durch die Felsen erwischt, reicht es den Kindern und sie wollen weiter. Am Stellplatz selbst haben wir aber sehr nette spanische Nachbarn mit zwei lustigen Mädchen. Die Kinder machen für sich gegenseitig faxen und als Luis später aus dem Wohnmobil heraus beobachtet, dass der Ball der zwei Mädchen verschwunden ist, suchen alle gemeinsam danach. Ansonsten ist der Stellplatz nicht so prickelnd und wir wollen nochmal an einen Strand, bevor wir die Nordküste verlassen und durch das Landesinnere an die Südküste fahren.
In Bakio haben wir Glück. Zwar ist der Stellplatz zunächst gesperrt, weil dort gerade ein Autorennen stattfindet, aber wir parken solange einfach woanders und gehen sofort an den Strand. Hier ist ein Surferparadies mit riesigen Wellen. Wir bleiben dort zwei Nächte, um den Sandstrand noch voll auszukosten. Dass hier Hunde verboten sind, scheint niemanden zu interessieren. Manche Hunde sind hier sogar alleine unterwegs, bis sie von ihren Besitzern wieder abgeholt werden. So haben wir vorübergehend einen „Pflegehund“, der von den Kindern bespaßt werden will. Der Hund ist so ausdauernd, dass sogar Luis mal die Puste ausgeht.
Jetzt heißt es erst einmal Abschied nehmen vom Meer und, wie wir schnell feststellen, auch von den angenehm milden Temperaturen.
In Miranda de Ebro übernachten wir auf einem Parkstreifen in einer Seitenstraße, der Stellplatz ist nicht wirklich schön, aber immerhin kann man die Ver- und Entsorgung hier machen. In Burgos machen wir tagsüber einen Zwischenstopp.
In Dueñas übernachten wir auf einem Autobahnrastplatz, auch ein offizieller Stellplatz mit Ver- und Entsorgung.
In Salamanca bleiben wir zwei Nächte auf einem Parkplatz an einer Tankstelle, weil wir neugierig auf den Ort geworden sind, den man auch die „Die Goldene Stadt“ nennt. Die Farbe der Steine, aus der die meisten Häuser gebaut sind, wirken durch ihren hohen Eisengehalt rötlich-golden. Leider können wir den Frosch auf dem Universitätsgebäude, übrigens eine der ältesten Universitäten, nicht suchen, weil hier gerade ein Gerüst aufgebaut ist, aber die Kinder kaufen sich dafür einen Schlüsselanhänger von dem Totenkopf mit dem Frosch darauf.
In Cácares übernachten wir wieder an einem etwas größeren Wohnmobilstellplatz, wir bekommen gerade noch den letzten Platz. Weiter geht es am nächsten Tag nach Mérida, hier ist der Wohnmobilstellplatz bewacht und verhältnismäßig teuer, aber dafür haben wir einen Stromanschluss. Wir bleiben wieder zwei Nächte, um uns die sehr alte, römische Stadt anzusehen.
Bevor wir wieder weiter fahren, wollen wir eigentlich noch das Museum besuchen, das direkt an unserem Stellplatz ist, aber leider hat das genau an diesem Tag geschlossen. Das ist sehr schade, denn wir waren schon total gespannt auf die Ausstellungen über die alte Römerzeit und die Mineralienausstellung. Aber dafür können wir auf unserem Stellplatz eine Katzenmama mit ihren drei Jungen beobachten.
Der nächste Stopp ist in La Albuera, hier finden wir überraschender Weise ein Hinweisschild zu dem Stellplatz. Leider taucht danach kein Schild mehr auf, aber ein freundlicher Spanier weiß sofort Bescheid. Es ist ein einfacher Parkplatz an der Straße, aber in einem ruhigen Wohngebiet neben einem Sportplatz einer Schule. In der Pause ertönen aus dem Lautsprecher Weihnachtslieder. Die Nacht hier ist so überraschend kalt, dass der Sicherheitsschalter auslöste, damit bei Frostgefahr das Wasser aus dem Tank entleert werden kann. Neues Frischwasser ist kein Problem, allerdings gibt die Pumpe ihren Geist auf, da sie ohne Wasser weiterläuft. Also füllen wir alle verfügbaren Wasserbehälter vor der Weiterfahrt auf.
In Aracena bleiben wir zwei Nächte auf einem großen Parkplatz neben einem kleinen Messegelände. Offiziell steht hier zwar nichts von Wohnmobilen und übernachten, aber auf Nachfrage wird uns der Platz empfohlen. Gleich in der Nähe gibt es eine Tropfsteinhöhle, Gruta de las Maravillas, die wir uns ansehen. Leider darf man hier nicht fotografieren. Wieder ist einmal die Jahreszeit für uns von Vorteil: Im Sommer muss man hier wohl ewig warten, bis man sich einer Führung anschließen kann. Jetzt geht alles ganz unkompliziert. Dass es hier im Sommer sehr touristisch zugeht, merkt man auch an den vielen kleinen Andenkenläden, die jetzt nur zum Teil offen haben. Danach gehen wir noch auf den Berg, dort steht eine alte Burg und eine Kirche.
Und jetzt noch die letzte Strecke zur Küste. Wir wollen über Weihnachten auf jeden Fall auf einen Campingplatz, wissen aber noch nicht genau wo. Glücklicherweise bekommen wir einen Insidertipp (vielen Dank!) und landen am Abend auf dem schönen, mit Pinien bewachsenen Campingplatz Playa La Bota bei El Portil.
Vamos a la Playa: Erst am nächsten Tag können wir den wunderschönen, weiten Strand sehen und das Meer wieder begrüßen. Wir freuen uns darauf, hier die letzten stressigen Tage wieder vergessen zu können und die Weihnachtstage hier zu verbringen.
Ein Gedanke zu „Spanien – Vamos a la playa!“
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