Sobald wir wieder in Spanien sind, fällt uns auf, dass hier neuere und teurere Autos herumfahren als in Portugal. Obst und Gemüse ist in Portugal zwar tendenziell etwas günstiger als bei uns, aber für ein Einkommen von ca. 600€ im Monat immer noch recht teuer.
Unser erster Halt in Spanien ist Simancas, direkt an einem Parkplatz am Rio Pisuerga. Am steinigen Flussufer können die Kinder herrlich spielen.
Zurzeit blühen die Pappeln und es fliegen die ganze Zeit Pappelfusseln herum. Immer wenn die Kinder abgebrochene Pappelzweige sehen, wedeln sie damit herum und schreien: „Es schneit! Es schneit!“
Am nächsten Tag gehen wir noch über die alte Steinbrücke und Luis und ich beobachten von dort ein Kaninchen am Ufer. Wir werfen noch ordentlich Steine in den Fluss, bevor wir weiter fahren.
In Cavia legen wir eine Pause ein und am Trinkwasserbrunnen haben die Kinder wieder eine Menge Spaß.
Bald danach fahren wir durch eine wunderschöne, einsame Landschaft, immer höher hinauf. Wir bräuchten so langsam eine Tankstelle, aber es ist weit und breit nichts zu sehen, keine menschlichen Behausungen, nichts. Dann taucht plötzlich mitten im Nirgendwo der Ort Polientes auf und wir fahren auf den Campingplatz. Dafür, dass er sehr einfach ist, die sanitären Einrichtungen schon bessere Tage gesehen haben und er mitten im Nirgendwo liegt, ist er ziemlich teuer. Eine Mitarbeiterin erklärt uns auf Nachfrage, dass hier gleich in der Nähe eine Tankstelle ist, bei der man nur mit Karte bezahlen kann, weil es dort lediglich Zapfsäulen gibt und keine Kassierer. Ein großes Problem weniger! Der nächste Tag ist ein richtiger Regen- und Windtag. Erst am Abend wird es besser und Bela geht mit Eduard noch zu einem kleinen Park mit einem kleinen Spielplatz in der Nähe. Luis ist im Origami-Fieber.
Auch in Spanien kann es jetzt noch kalt sein: In der Nacht haben wir tatsächlich -2°C! Auf den Oberlichtern sind Eiskristalle zu sehen und die Wiese ist am Morgen mit Reif bedeckt. So kalt haben wir es zuletzt noch in Deutschland gehabt. Auf der Weiterfahrt halten wir noch ganz in der Nähe in Orbaneja an, um die Felszinnen und den wunderschönen Terassen-Wasserfall anzusehen.
Eigentlich wollten wir heute einkaufen, da unsere Vorräte zu Ende gehen, aber wir hatten tags zuvor bemerkt, dass der 1. Mai auch in Spanien ein Feiertag ist. Wir hoffen, dass wir einen Supermarkt finden, der geöffnet hat, finden aber keinen. Da Eduard und ich im Laufe unseres Zusammenseins schon öfters in Situationen geraten sind, wo wir hungrig ins Bett mussten, da am Ankunftsort keine Läden oder Restaurants mehr geöffnet hatten, haben wir inzwischen für solche Fälle immer eine Notration an Essen parat. Jetzt ist die Zeit für unser Notfallpaket gekommen! Ein abgepacktes Brot noch aus Deutschland und ein Glas Basitom-Aufstrich wird feierlich mit Kerzenlicht angerichtet und schon wird daraus ein Festmahl. Der Abend ist gerettet.
Als nächstes wollen wir nochmal an Spaniens Nordküste fahren und wir fahren einige Stellplätze an, die wir schon von der Herfahrt kennen. Es ist jedes Mal auf’s Neue witzig, wenn die Kinder plötzlich rufen: „Da waren wir schon mal!“
So ist unser nächster Aufenthalt in Bakio. Leider kommt der Hund nicht mehr vorbei, der es damals geschafft hatte, Luis außer Puste zu bringen. Dafür haben wir auf unserem Stellplatz Nachbarn mit einem kleinen Hund, der schon etwas Skateboard fahren kann. Ansonsten ist hier nicht mehr los als letzten Winter. Mit Bela baue ich noch eine riesige Sandburg, leider reichen die Temperaturen wegen dem Wind nicht zum Sonnen aus. Da hatten wir es im Dezember tatsächlich wärmer. Aber Surfer gibt es hier nach wir vor noch und die Kinder haben eine Menge Spaß.
Unser letzter Halt in Spanien ist wieder Fuenterrabia, direkt an der französischen Grenze. Wir gehen sofort an den Strand.
Luis wird bald auf einen jungen Mann aufmerksam, der mit einem Metalldetektor den Strand absucht. Solche Leute sieht man immer wieder mal an den Stränden. Später trauen sich Luis und Bela in die Nähe und sehen ihm zu. Wegen Belas blonden Haaren spricht er die Kinder zunächst auf schwedisch an, wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass er aus Marokko kommt und schon in Schweden, Norwegen, Finnland und Deutschland gewohnt hat. Im Moment lebt er hier in Fuenterrabia, aber ihn zieht es wieder nordwärts. Er zeigt den Kindern seine „Schätze“, die er heute gefunden hat, ein paar Münzen und einen Ring. Er erklärt uns, dass er das nur als Hobby in seiner Freizeit macht, so ist er gleichzeitig auch an der frischen Luft. Während wir Abendessen, gehen die Kinder immer wieder hinaus zu dem jungen Marokkaner. Er verabredet sich mit ihnen am nächsten Nachmittag.
Leider kommt er nicht und Luis ist sehr enttäuscht. Wir vermuten, dass er den Wetterbericht besser im Blick hatte als wir, denn gegen Nachmittag wird es immer windiger und plötzlich kommt sogar ein richtiger Sandsturm.
So schnell wie möglich packen wir unsere Sachen ins Wohnmobil und bringen uns in Sicherheit. Unser Wohnmobil wird von den heftigen Windböen ganz schön durchgeschüttelt. Die Kinder und ich machen es uns mit einem Buch im Alkoven gemütlich, während Eduard zusammenpackt. Denn am nächsten Tag findet hier ein Autotreffen oder -markt statt (so genau können wir den Hinweis nicht übersetzen) und wir müssten umparken, da fahren wir lieber gleich weiter nach Frankreich.
Toll Fotos!
Vielen Dank! Es freut uns, dass sie euch gefallen!
Hallo Luis, Bela, Anja und Eduard,
Leider haben wir uns lange nicht mehr gesehen aber weil ihr den vielen Text geschrieben habt, weis ich wo ihr seit und was ihr macht. Aber vielleicht können wir uns mal wider sehen.
Viele Grüße
Nils
Hallo Nils,
es freut uns, dass du uns folgst. Wir sind mittlerweile schon in Deutschland, aber der nächste Beitrag kommt bald. Wir sehen uns ganz bestimmt wieder, vielleicht sogar noch diesen Sommer/Herbst. Ganz besondere Grüße von Luis und Bela und grüße deine Familie von uns allen!